Ravensburg / sz - Zuerst klingt es wie ein Fall für den Bund der Steuerzahler: 175000 Euro für eine Werbekampagne zur Einführung der Biotonne ist eine stolze Summe. Genauer betrachtet, relativieren sich die Kosten aber, die der Kreis für seine Image-Aktion ausgeben will. Denn die Müllabfuhr wird ab kommendem Jahr in 37 Städten und Gemeinden des Landkreises Ravensburg komplett umgekrempelt.
Mit Ausnahme von Wangen und Isny, die sich der Rückdelegation der Müllabfuhr an den Landkreis verweigert haben, bekommen alle Kommunen ein neues System. Das beinhaltet nicht nur Biotonnen, sondern auch neue Restmülltonnen. Außerdem werden Papiertonnen und die Sperrmüllabfuhr flächendeckend eingeführt.
Wohin mit den alten Tonnen? Wohin mit den zusätzlichen Tonnen? Ist es sinnvoll, selbst zu kompostieren? Wie kann man Müllgemeinschaften bilden? Wie verhindert man im Sommer eine Invasion von Maden, die die Biotonne zum Insektenbiotop umfunktionieren? Das sind Fragen, die jeden Bürger angehen, denn niemand kann sich dem System entziehen.
Von einer überteuerten Werbekampagne zu sprechen, ist da nicht ganz fair. Denn letztendlich ist es im Sinn der Umwelt, wenn alle das neue System begreifen und den richtigen Abfall in die richtige Mülltonne werfen, damit er anschließend sinnvoll entsorgt werden kann.
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