Ravensburg / sz - Der Verein Jazztime Ravensburg bringt seit 20 Jahren Weltstars des Jazz ins Schussental, zudem hat er laufend einen Blick auf die Ränder dieser Musik, auf neue Musiker und innovative Stilrichtungen. Das zeigt sich nicht nur bei seinen Frühjahrs- und Herbstprogrammen, sondern vor allem auch beim Ravensburger Jazzfestival, das in diesem Jahr vom 5. bis 9. November stattfindet.
Maceo Parker hat lange Jahre mit James Brown gespielt, Gary Burton gilt als bester Vibraphonist der Jazzgeschichte, die Formation „Unit“ vereinigt Musiker aus der Region, die es in die nationale und internationale Jazzszene geschafft haben: Sie stehen für drei von sechs Konzerten, die das kleine, aber inzwischen über die Region hinaus renommierte „Trans-4-Jazzfesival“ in diesem Jahr ausmachen. Der Kartenvorverkauf hat bereits begonnen.
„Und er läuft gut“, sagt Thomas Fuchs, der beim Verein Jazztime die Kontakte mit Agenturen und Musikern herstellt und hält, schaut, wer gerade durch Europa tourt, und mit viel Verhandlungsgeschick auch internationale Stars ins Schussental lockt - wie alle seiner Mitstreiter rein ehrenamtlich. 150 Karten für Maceo Parker (Mittwoch, 5. November, Konzerthaus Ravensburg) seien bereits verkauft, ebenfalls stark nachgefragt seien die US-amerikanische Bassistin und Sängerin Meshell Ndegeocello (Donnerstag, 6. November, Kulturzentrum Linse Weingarten) und die Jazz-Legende Gary Burton (Freitag, 7. November, Konzerthaus Ravensburg). Auch die Hälfte der Festivalpässe, die zum Eintritt zu allen Konzerten berechtigen, sei schon vergriffen.
Gerhard Reuther, der Vorsitzende von Jazztime, erklärt sich diese gute Resonanz mit dem 20-jährigen Geburtstags des Vereins in diesem Jahr, der im Frühjahr unter anderem mit einem Konzert von Pat Metheney gefeiert wurde. „Viele haben uns und unsere Arbeit erst durch diesen Auftritt so richtig wahrgenommen und wollen jetzt sehen, was wir sonst noch so zu bieten haben“, sagt er.
Auf der anderen Seite habe sich der Verein in den vergangenen Jahren ein gewisses Renommee erarbeitet. „Die Leute wissen, wenn sie zu einer Veranstaltung von uns kommen, dann können sie sich darauf verlassen, dass die Qualität stimmt“, so Reuther weiter. Das betreffe vor allem Besucher, die sich für „die Ränder des Jazz“ interessieren, also nicht nur den sogenannten Mainstream.
Alles andere als Mainstream sind auch Leni Sterns African Trio (Samstag, 8. November, Zehntscheuer Ravensburg) oder das Trio Mediaval featuring Arve Henriksen (Sonntag, 9. November, Evangelische Stadtkirche Ravensburg). Die skandinavische Gruppe beispielsweise orientiert sich an mittelalterlicher Musik und nordeuropäischer Folklore.
Trotz aller Internationalität: Für Menschen aus der Region dürfte der Auftritt von „Unit“ (Samstag, 8. November, Zehntscheuer) ein Schmankerl des „Trans-4-Jazzfestivals“ sein, denn dort gibt es ein Wiedersehen mit alten Bekannten: Gregor Hübner, Veit Hübner, Rainer Böhm, Johannes Lauer und Andieh Merk, alles vielfach ausgezeichnete Musiker aus der Gegend, spielen nicht nur eine gemeinsame Session, sondern haben für die Formation „Unit“ eigens ein besonderes Repertoire zusammengestellt.
Hörproben, Videos und weitere Informationen gibt es unter . Karten gibt es in der Tourist Info und im Musikhaus Lange in Ravensburg sowie unter der SZ-Ticket-Hotline unter 0751/29555777.