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Mehlsack: Besteigung wohl erst wieder 2016 möglich

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Ravensburg / sz - Aller Voraussicht nach wird der Mehlsack erst wieder im Sommer 2016 für Besucher öffnen. Das sagte Baudezernent Dirk Bastin am Dienstag bei einem Ortstermin mit Stadträten, Verwaltungsmitarbeitern, Feuerwehr und der Presse. Den Menschen die Hoffnung zu machen, der Mehlsack könnte bereits 2015 wieder bestiegen werden, „wäre unseriös“, so Bastin.

Der Grund: Die Stadt muss hohe Brandschutzauflagen erfüllen, die das Regierungspräsidium festgelegt hat. Diese kosten nicht nur viel Geld - die Rede ist von einem sechsstelligen Betrag -, sondern deren Umsetzung auch Zeit. Im Moment erarbeitet die Stadt denkbare Lösungen, über die der Gemeinderat im Herbst befindet. Dafür muss dann im Rahmen der Haushaltsberatungen für 2015 Geld zur Verfügung gestellt werden. Realistisch betrachtet könnte dann frühestens im Frühjahr mit den Arbeiten begonnen werden. Für die Sommeröffnung - der Mehlsack kann lediglich im August und September bestiegen werden - wäre es 2015 dann vermutlich zu spät.

Nach der Schließung des Stuttgarter Fernsehturms im Frühjahr 2013 aufgrund von Mängeln beim Brandschutz hatten die Regierungspräsidien alle Kommunen mit Türmen im Land aufgefordert, ihre Bauwerke zu untersuchen, sofern diese öffentlich genutzt werden. Nach Aussage von Baudezernent Bastin lag das neue Brandschutzgutachten im Januar 2014 vor. Im Blaserturm, der jährlich von 10 000 Menschen bestiegen wird, konnten die Auflagen durch Nachbesserungen erfüllt werden. Beim Mehlsack, den jährlich 8000 Besucher erklimmen, gelang das nicht. Denn der Blaserturm ist nicht so hoch, er hat im unteren Bereich eine Eisentreppe, ein Fenster kann von einer Drehleiter erreicht werden, es gibt eine Brandabschottung im Turm und einen Fluchtweg ins Waaghaus.

Beim Mehlsack gibt es all das nicht. Die Drehleiter, ausgefahren 23 Meter hoch, erreicht nicht einmal die Hälfte der Turmhöhe, eine Notausstiegsluke ist nicht vorhanden, das Treppenhaus ist aus Holz, und der Mehlsackweg ist so schmal, dass schweres Gerät der Feuerwehr von der Spitzkehre an der Veitsburgstraße für wenige Meter zehn bis 15 Minuten braucht. Fest steht daher, dass der Mehlsackweg verbreitert werden muss. Der Denkmalschutz hat indessen zugesagt, dass eine vorhandene Öffnung am Turm zum Notausstieg umfunktioniert werden darf. Eine Verbesserung des Brandschutzes im Gebäude wird geprüft. Der Einbau einer Stahltreppe gilt dabei als wahrscheinlichste Lösung.


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