Ravensburg / sz - Der Mehlsack, Wahrzeichen der Stadt Ravensburg, bleibt wohl auch künftig für die Öffentlichkeit gesperrt. Die Verwaltung hält die Kosten für zu hoch, die notwendig wären, um die Auflagen des Brandschutzes zu erfüllen. Umgekehrt sei der Gewinn für den Tourismus bei einer Wiedereröffnung unter diesen Bedingungen zu gering.
Wie die "Schwäbische Zeitung" berichtet hatte, ist der Mehlsack, den zuvor jährlich rund 6000 Besuchern bestiegen hatten, nun den zweiten Sommer hintereinander gesperrt. Der Turm aus dem 15. Jahrhundert war geschlossen worden, da er die verschärften Brandschutzanforderungen für Türme, die öffentlich zugänglich sind, nicht erfüllt.
Gutachter haben jetzt Vorschläge gemacht, mit welchen Maßnahmen der Mehlsack ertüchtigt werden könnte. Eine Sanierung würde demnach mindestens 61 000 Euro kosten. Zudem müssten zwei Aufsichtspersonen bezahlt werden.
Angesichts der Haushaltskonsolidierung hält die Stadtverwaltung das für nicht angemessen. Auch das Kulturamt hält einen touristischen Betrieb unter den neuen Bedingungen nicht mehr für sinnvoll: "Attraktive Möglichkeiten, unsere schöne Stadt von oben zu betrachten, haben die Besucher trotzdem - vom Blaserturm und vom Veitsburg-Plateau."
Im Ausschuss für Umwelt und Technik regte sich am Mittwochabend allerdings schon Widerstand. "Das ist ein sehr emotionales Thema. Ich bin enttäuscht, dass der Mehlsack im Altenschützenjahr gesperrt bleibt. Wir sind eine Stadt der Türme und Tore", sagte August Schuler (CDU). Seine Fraktion werde sich für eine Lösung stark machen, um den Turm zu öffnen. Das will auch Jürgen Bretzinger (Grüne).
Die Entscheidung fällt erst nach der Sommerpause.