Ravensburg / sz - In der Serie "Initiative Grüner Weg" stellen wir in loser Reihenfolge Firmen aus der Region vor, die sich beim Thema Natur- und Umweltschutz besonders engagieren – indem sie Ressourcen sparen, bewusst mit Energie umzugehen oder ihr spezielles Augenmerk auf kurze Wege und regionale Produkte legen. Diesmal ist die Buchhandlung Ravensbuch an der Reihe.
"Natürlich kann man bei uns nicht so viel drehen, weil wir kein produzierender Betrieb sind", ist sich Michael Riethmüller, Inhaber der Buchhandlung Ravensbuch am Marienplatz, im Klaren. Trotz dieser in Sachen Energiesparen eher schwierigen Rahmenbedingungen ist der Buchhändler mit den beiden Filialen in Ravensburg und Friedrichshafen vor gut einem halben Jahr zur Initiative "Grüner Weg" gestoßen. Zum einen, weil er sich von den Mitgliedern, die schon länger in dem 2011 gegründeten Verein aktiv sind, "stetige Anregungen und Impulse" erhofft. Zum anderen, weil er anderen Einzelhändlern vermitteln möchte: Es mag auf den ersten Blick nicht allzu offensichtlich sein, aber bei genauerem Hinschauen und der Beschäftigung mit der Materie komme man drauf, "dass man eben doch etwas machen kann, wenn man sich der Herausforderung stellt".
Etwa auf "grünen" Strom umzustellen. Den bezieht Riethmüller für beide Buchhandlungen mittlerweile von den Technischen Werken Schussental. Auch im Hinblick auf den "buy local"-Gedanken: Der TWS-Strom muss nicht Hunderte von Kilometern zurücklegen, ehe er in den beiden Buchhandlungs-Filialen ankommt. Was wiederum der Umwelt zugute kommt, weil dann weniger Schadstoffe in die Luft geblasen werden.
Der nächste Schritt wird der Austausch der Beleuchtung auf LED-Strahler sein. Bekanntlich müssen die Mitglieder des "Grünen Wegs" kontinuierlich an der Reduzierung ihrer Schadstoffbilanz arbeiten – mit einer einmaligen Aktion ist es nicht getan. Noch sei der komplette Austausch der erst vor ein paar Jahren angeschafften Beleuchtung finanziell nicht zu stemmen, erläutert Riethmüller.
LED-Strahler als Fernziel
Und das Licht ist absolut wichtig in einer Buchhandlung – sollen die Kunden doch jederzeit unter besten Bedingungen in einen Krimi oder ein Sachbuch reinlesen können. Wenn dann aber irgendwann in Zukunft LED-Strahler im Einsatz sein werden, geht Riethmüller davon aus, dass mit dem Stromverbrauch auch die Kosten sinken.
Ein Solardach fände der Buchhändler ebenfalls eine prima Sache – allein: Er ist lediglich Mieter des zwischen Kirchstraße und Marienplatz gelegenen Gebäudes, in dem sich die Buchhandlung Ravensbuch auf 630 Quadratmetern Ladenfläche ausbreitet. Derartige ressourcenschonende Anschaffungen könnten nur Geschäftsleute tätigen, denen die Immobilie selbst gehört.
Stattdessen bastelt Michael Riethmüller in Gedanken bereits an einem ökologisch orientierten Zustelldienst, der den Kunden die bestellte Ware etwa per Fahrradkurier zustellen könnte. Diesbezüglich, so die Idee, könnte man möglicherweise mit dem Wirtschaftsforum Pro Ravensburg kooperieren. Ein ähnliches Projekt hat es schon mal gegeben, seinerzeit wurde es allerdings nicht angenommen und daher wieder eingestampft. Dennoch ist Riethmüller überzeugt: "Wir müssen an dem Thema dran bleiben."
Die im Mai 2011 von der Weingartener Schellingr AG und den Technischen Werken Schussental in Ravensburg gegründete Initiative "Grüner Weg" hat inzwischen 18 Vereinsmitglieder. Sie alle verpflichten sich, im Schussental so viel CO2 wie möglich einzusparen. Weil das die privaten Haushalte allein nicht schaffen können, macht der Verein "Grüner Weg" Unternehmen auf das Thema aufmerksam. Und unterstützt sie mit Tipps, wie sie das Ressourcensparen angehen können. Mit im Boot sind bereits das Abfallunternehmen Bausch, das Kulturzentrum Linse, der Fahrradhändler Bici, Baunetz, Omnibus Bühler, Sanitär Gabriel, die Oberschwabenhallen GmbH und Burk Haustechnik.