Ravensburg / tk - Pyrotechnik, rassistisches Propagandamaterial und Waffen sind verboten, steht in der Stadionordnung des FV Ravensburg. Wer das liest, könnte meinen, der Verein spiele regelmäßig vor Zehntausenden in einer Profiliga. Dabei sprechen wir hier vom Amateurfußball, der von vorne bis hinten von Ehrenamtlichen geleitet wird. 600 bis 800 Zuschauer sind die Regel, 2000 wie beim Pokalspiel gegen die Stuttgarter Kickers die absolute Ausnahme.
„Es wird viel bis unmöglich“, sagt Andreas Maccari, dritter Vorsitzender des FV, über den größer werdenden Aufwand als Ehrenamtlicher. Und nicht nur die Fußballer können davon ein Lied singen. Die Rutenfestkommission um ihren Vorsitzenden Dieter Graf klagt seit Längerem über immer weiter steigende Anforderungen und Kosten.
Natürlich sind Veranstalter für die Sicherheit verantwortlich. Eine 100-prozentige Sicherheit kann und wird es aber nie geben. Da muss man nur in die Stadien der Fußball-Bundesliga schauen. Dort gibt es professionelle Sicherheitsdienste, und dennoch schaffen es Besucher immer wieder, Pyrotechnik mit ins Stadion zu nehmen. Wie sollen dann Ehrenamtliche eine vollständige Kontrolle gewährleisten? Gar nicht!
Mit den ganzen Anforderungen, Verboten und Hinweisen werden aber nicht nur Veranstalter überfordert, sondern auch viele Zuschauer vergrault. Denn einstmals gesellige Orte werden so ganz schnell zu unpersönlichen Flecken.
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