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Testergebnis: WLAN in Ravensburg funktioniert

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Ravensburg / sz - Ravensburgs Innenstadt ist jetzt online. Zumindest zum Teil. Wie viele andere Städte in Deutschland auch, hat die Kommune vor gut zwei Wochen ein kostenloses öffentliches WLAN eingerichtet. Die SZ hat den freien Internetzugang auf dessen Tauglichkeit getestet. Das Fazit: Das WLAN funktioniert tatsächlich, allerdings befindet sich das Projekt noch in der Testphase.

Noch muss man nach Hinweisen auf das freie WLAN in Ravensburgs Mitte suchen. Wie das Einloggen funktioniert erklärt die Tourist Information auf Nachfrage. Flyer, die das neue Angebot bewerben, sind hier noch nicht angekommen. Im Rathaus liegen dagegen an drei Stellen welche aus. Aufkleber im Straßenraum, die auf das Amgebot hinweisen, sollen in den nächsten Tagen folgen. „Diese werden dezent sein, um das historische Bild des Altstadtkerns zu erhalten“, sagt Projektleiter und städtischer Pressesprecher, Alfred Oswald.

Kostenlos surfen - das klingt nach einer guten Idee. Vor allem Touristen hat die Stadtverwaltung damit als Zielgruppe im Blick. „Im letzten Jahr gab es immer mal wieder Nachfragen, ob es in Ravensburg einen freien Netzzugang gibt“, sagt die stellvertretende Leiterin der Tourist Information, Anna-Maria Barrelmann. „Der Wunsch nach WLAN im öffentlichen Raum oder in einem Café kam vor allem von Tagestouristen aus Österreich oder der Schweiz.“ Für Barrelmann befindet sich das WLAN noch in der Testphase: „Um es zu einem Erfolg zu machen, reicht der Empfang in drei Straßen nicht aus.“ Bisher ist WLAN auf dem Marienplatz sowie in der Markt- und in der Bachstraße verfügbar.

Um zu testen, ob das WLAN praktikabel ist, hat die 14-jährige Miriam Klötzl das Netz an zwei Standorten mit verschiedenen Endgeräten ausprobiert. Beispiel Bachstraße: Miriam Klötzl meldet sich mit einem Smartphone von Samsung an - Schritt für Schritt, wie es die Anleitung auf dem Flyer vorsieht. Das Netz mit dem Namen „Free Key Ravensburg“ ist verfügbar und auch die Anmeldung mit dem zugeschickten Passwort klappt problemlos. An einem weiteren Testpunkt, in der Oberen Marktstraße, funktioniert die Anmeldung auch. Mit dem zweiten mobilen Endgerät, einem iPhone, kommt Miriam Klötzl aber gar nicht dazu, das Passwort einzugeben. Nachdem sie dieses angefordert hat, ist ihr Handy automatisch mit den Internet verbunden.

Miriams Erfahrung: „Das Netz lädt die Seiten relativ schnell und ich kann auch Videoclips anschauen. Im Vergleich zu meiner Internet-Flatrate surfe ich mit dem WLAN schneller.“ Die Anmeldung findet sie verständlich und einfach. Einziges Manko sei die begrenzte Reichweite. „Damit ich das Netz regelmäßig nutze, müsste es in der gesamten Innenstadt verfügbar sein“, sagt sie. „Ansonsten lohnt sich die Anmeldung nicht.“ Flächendeckendes WLAN ist in Ravensburg aber schwierig. Laut Alfred Oswald ist der Empfang an freien, geraden Strecken - also an den Straßen, die nun mit WLAN versorgt sind - gut. Dort sichern Antennen in städtischen Gebäuden die Versorgung. „Andere Teile der Altstadt sind verwinkelt und daher schwerer zu versorgen“, sagt Oswald. Eine Erweiterung in diesen Bereichen will die Stadt prüfen. Dort, wo keine öffentlichen Gebäude mit Antennen bestückt werden können, wäre die Stadt auf die Kooperation von Anliegern angewiesen.

Auch wenn ein Netz in der gesamten Innenstadt für die Nutzer praktisch wäre, rät der „Arbeitskreis Mobilfunk“ davon ab. „Für die Einrichtung des WLANs wurden zusätzliche Sendeanlagen aufgebaut, welche zu einer vermehrten Strahlenbelastung führen“, sagt der Vorsitzende der Agendagruppe, Wolfgang Blüher. Und die könne gesundheitsschädlich sein. „Grundsätzlich sind wir für so wenig Strahlenbelastung wie möglich“, sagt er. Trotzdem bescheinigt er der Stadt Ravensburg einen „verantwortungsvollen“ Umgang mit dem Thema. Denn sowohl der Arbeitskreis Mobilfunk als auch ein Umweltinstitut aus München waren bei der Planung und Umsetzung der WLAN-Offensive beteiligt, um die Strahlenbelastung so gering wie möglich zu halten. „Aus diesem Grund haben wir auch einen Brief an die Wirte geschrieben, deren Café in einer Straße mit öffentlichem WLAN liegt“, erklärt Alfred Oswald. „Darin werden sie gebeten, ihr WLAN draußen auszuschalten, um Überschneidungen zu vermeiden.“ Bei einer möglichen Ausweitung des Netzes hat sich die Stadt vorgenommen, nach der Maxime „So viele Sendeanlagen wie nötig, so wenig wie möglich“ zu handeln.

Wie Miriam Klötzl das WLAN testet und was die Ravensburger davon halten, das erfahren Sie im Video zum WLAN unter www.schwaebische.de/Wlan-RV


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