Ravensburg / sz - Eine attraktive und lebenswerte Ravensburger Innenstadt - das sind die Ziele der bundesweiten Interessengemeinschaft „Buy Local“, der sich auch 21 Fachgeschäfte aus Ravensburg angeschlossen haben. Vom 27. Oktober bis 1. November wollen die Mitglieder mit kleinen Geschenktütchen für Kunden und Aufstellern vor ihren Geschäften auf die Initiative und die Idee dahinter aufmerksam machen.
„Knack’ die Nuss - hier vor Ort“ ist auf dem „Buy Local“-Kärtchen in dem Geschenktütchen zu lesen. Haselnüsse sind ebenfalls drin, passend zu dem Eichhörnchen, das die Interessengemeinschaft als Logo gewählt hat. Zudem sind auf dem Kärtchen alle Geschäfte aufgezählt, die bei „Buy Local“ mitmachen. Insgesamt 5000 solcher Tütchen sollen in der Aktionswoche verteilt werden. Unterstützt wird die Aktion vom Wirtschaftsforum Pro Ravensburg (Wifo).
„,Buy Local’ ist eine Qualitätsinitiative des Einzelhandels, und Geschäfte, die mitmachen möchten, müssen bestimmte Qualitätsstandards erfüllen“, erklärt Michael Riethmüller, Initiator der Aktion und Geschäftsführer der Buchhandlung Ravensbuch in Ravensburg. Dazu zählt unter anderem, dass die Mitgliedsunternehmen und deren Inhaber der Steuerpflicht in der Region nachkommen, die Unternehmen ihre Läden in Innenstädten und Stadtteilen betreiben und für ein attraktives Erscheinungsbild sorgen. Auch die Teilnahme am kulturellen Leben und ein gesellschaftliches Engagement in der Region gehören zu den Aufnahmebedingungen, ebenso faire Arbeitsbedingungen. In den Geschäften weisen Urkunden auf die Mitgliedschaft bei „Buy Local“ und die Ziele der Initiative hin.
Vor dem Hintergrund des steigenden und konkurrierenden Internethandels mit Großkonzernen wie Amazon oder Zalando soll „Buy Local“ das persönliche Einkaufserlebnis hervorheben sowie die regionale Wertschöpfung sichern und Kaufkraft vor Ort binden. „Wir wollen zeigen, wie wichtig inhabergeführte Fachgeschäfte in der Innenstadt sind. Sie sorgen für Individualität und schaffen Arbeitsplätze - allein 3000 im Ravensburger Einzelhandel“, so Riethmüller.
Allerdings sei man nicht generell gegen das Internet, im Gegenteil: Auch die regionalen Geschäfte würden ihre Produkte im Internet anbieten. Laut Riethmüller geht es darum, das Bewusstsein der Kunden dahingehend zu stärken, den regionalen Handel den anonymen Großverkäufern wie etwa Amazon vorzuziehen und damit zu stärken. Andernfalls würden immer mehr Innenstädte „veröden“ und überregionale Großfilialisten dazu führen, dass eine Stadt der anderen gleicht - sei es nun Stuttgart, Köln oder Amsterdam. „Diese Entwicklung wollen wir in Ravensburg verhindern“, erklärt Riethmüller.
Bundesweit 500 Mitglieder hat die 2012 gegründete Initiative „Buy local“ mit Sitz in Singen inzwischen, bis 2016 rechnet man laut Riethmüller mit 1000 Mitgliedern. 120 Euro kostet der Mitgliedsbeitrag im Jahr.
Folgende Geschäfte haben sich der Interessengemeinschaft „Buy Local“ angeschlossen: Apotheke am Elisabethenkrankenhaus, Rolladentechnik Arthur Bopp, Bäckerei Decker, Bekleidungshaus Bredl, Buchhandlung Ravensbuch, Christian Ott Eventcatering, Drachengrube, Ellen Stoffe, Foto Joos, Goldschmiede Schmidl und Wurm, Grün am Turm, Juwelier Buchmüller, Naturkostladen Kräutle, Kunsthandwerk K.u.A. Frei, Marien-Apotheke, Musikhaus Lange, Reitsport Bentele, Schatztruhe Ravensburg, Tafelblatt, TUI Reisecenter, Weingalerie Tafel.