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Das Spohn-Gebäude steht seit 100 Jahren

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Ravensburg / sz - 1914 begann der Erste Weltkrieg. 1914 erhielt die Stadt Ravensburg aber auch das Spohn-Gebäude. Dessen 100. Geburtstag wurde am Wochenende gefeiert.

Alfred Lutz erinnerte an die Baugeschichte des „Bildungsschlosses“ auf dem Andermannsberg, insbesondere an jenen historischen Spaziergang von Oberbürgermeister Reichle und seinem Freund Kommerzienrat Julius Spohn. Auf dem Weg zur Villa des großzügigen Ravensburger Mäzens schilderte das Stadtoberhaupt die Schulraum- und Finanznöte der Kommune. „Eine Schule wollen Sie bauen – wo denn?“, fragte Spohn. Reichle darauf spontan: „Gerade hier, wo wir stehen!“ Spohn verdutzt: „Aber das ist doch mein Eigentum“, worauf Reichle entgegnete: „Eben deshalb“. Zwei Jahre später stand das Gebäude.

Danach führte Architekt Ulrich Egert durch das Schulgebäude und erläuterte die Architektur. Während der Veranstaltung gewährten zudem Schüler Einblick in ihre Sicht auf das Gebäude. So präsentierte die Klasse 6a Texte aus einer Schreibwerkstatt. Fazit: Angeblich bevölkern des Nachts Gespenster die weiten Hallen. Der Neigungskurs Geschichte stellte auf Plakaten Geschichte und Geschichtchen ihres Schulgebäudes dar. Da war etwa zu erfahren, dass seinerzeit weder Lehrerinnen noch „Liebschaften mit Mädchen“ am Spohn toleriert wurden – letztere standen gar unter Strafe.

In einer Collage aus eigenen Zeichnungen und Photos näherten sich die 10. Klassen dem nun sanierungsbedürftigen Bauwerk und verwandelten ihren Schul- in einen Kunstraum. Schließlich verlasen Schüler Briefe des Ravensburger Malers Herburger, von dem das auffällige Wandgemälde „Die Freunde“ im Treppenhaus aus dem Jahr 1928 stammt. Erst in den 80er-Jahren wurde das Bild, welches aus ideologischen Gründen 1941 übertüncht worden war, wieder freigelegt.


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