Ravensburg / beß - 3,3 Millionen Euro erhält der Landkreis Ravensburg als Mitglied des Zweckverbands Oberschwäbische Elektrizitätswerke in diesem Jahr noch aus den Konzernüberschüssen des Stromversorgers EnBW. Dies ist rund ein Prozent des Haushaltsvolumens. Wie berichtet, wird ab 2016 diese Einnahmequelle bis auf Weiteres versiegen.
Über 600 Millionen Euro sind im Laufe der Jahre bisher aus dem Stromgeschäft vom Zweckverband in den Landkreis Ravensburg geflossen, noch 2010 und 2011 konnten 8,7 Millionen Euro aus den OEW-Anteilen verbucht werden.
Welche Auswirkungen die anstehenden Nullrunden auf den Landkreis Ravensburg haben werden, könne allenfalls spekuliert werden, sagte der Sprecher des Ravensburger Landratsamts, Franz Hirth: „Das ist Kaffeesatzleserei“. Ob die Kommunen über eine Erhöhung der Kreisumlage den Ausfall mittragen müssen, sei eine politische Entscheidung des Kreistags. Ein Senkung der Umlage sei jedenfalls nicht zu erwarten. Auf der Ausgabenseite gebe es eine „große Variable“ bei der Unterbringung von Flüchtlingen, und „es kommen laufend neue Ausgaben hinzu.“
In diesem Jahr bringen die 39 Gemeinden über die Umlage fast 100 Millionen Euro in den Kreishaushalt ein, davon Ravensburg allein etwa ein Fünftel. Falls die Türmestadt im Rechtsstreit um die 50 Millionen Gewerbesteuer von der WGV unterliegen sollte, wäre sie zwei Jahre später von der Zahlung der Kreisumlage befreit - dieses Loch müsste von den übrigen Kommunen gestopft werden, just zu dem Zeitpunkt, in dem auch die OEW-Einnahmen versiegen.