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Zahl der Fahrgäste im Verkehrsverbund Bodo steigt weiter

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Ravensburg / sz - Trotz schwieriger Rahmenbedingungen hat der Verkehrsverbund Bodo, der die Landkreise Ravensburg und Bodensee umfasst, das Geschäftsjahr 2013 positiv abgeschlossen. Das berichtete Bodo-Geschäftsführer Jürgen Löffler am Donnerstag bei einer Pressekonferenz in Ravensburg.

Erstmals hat Bodo im vergangenen Jahr bei der Fahrgast-Gesamtzahl die 35-Millionen-Grenze durchbrochen. 2013 gab es 228 000 Beförderungen mehr als im Vorjahr. Auch bei den Einnahmen gab es Zuwächse, sie beliefen sich auf 32,7 Millionen Euro (2012: 31,2 Millionen). Dennoch hat der Verkehrsverbund Probleme. 70 Prozent seiner Kosten sind Personalkosten; derzeit laufen Tarifverhandlungen, die den (unterbezahlten) Busfahrern zugute kommen sollen. Treibstoff ist nach wie vor teuer; öffentliche Förderungen für Bus und Bahn wurden in den vergangenen Jahren reduziert oder komplett eingestellt.

Das größte Problem aber ist der demografische Wandel. 62 Prozent der Fahrgäste von Bodo sind Schüler; Tendenz kontinuierlich fallend. Allein im vergangenen Jahr fielen 77 000 Schülerfahrten weg. Der Verkehrsverbund versucht diesen Verlusten, die in den kommenden Jahren nicht geringer ausfallen werden, durch Engagement in anderen Segmenten entgegenzusteuern. Das funktioniert besonders gut bei den Studententickets, bei denen 2013 ein Zuwachs um 8,5 Prozent erreicht wurde. Auch bei den Berufspendlern mit Zeitkarten gab es im vergangenen Jahr eine positive Entwicklung, wenn auch - zum Teil - auf Kosten von Rückgängen bei den Einzelfahrschein-Kunden. „Wir müssen mehr für den Berufsverkehr tun“, sagte Bodo-Geschäftsführer Jürgen Löffler im Pressegespräch. Hier müsse Bodo mehr bieten, zum Beispiel bei der Fahrtenhäufigkeit, bei der Pünktlichkeit oder beim Komfort, um die Verluste aus dem Schülergeschäft zu kompensieren.

Um durchschnittlich 4,3 Prozent hatte der Verkehrsverbund der beiden Landkreise Ravensburg und Bodensee die Preise zum Jahresbeginn 2013 erhöht. Zum 1. Januar 2014 folgten Erhöhungen um durchschnittlich 3,5 Prozent. Wie diese Spirale sich 2015 weiter dreht, wollte Löffler am Donnerstag nicht sagen. Nur so viel: „Es wird auch 2015 eine Fahrpreisanpassung geben.“ Mit einer Reduzierung der Preise ist nicht zu rechnen.

Ein Verkehrsverbund rüstet sich für die Zukunft

Der Verkehrsverbund Bodo hat sich in den zehn Jahren seines Bestehens weiterentwickelt und stets modernisiert. Hierzu gehören neben neuen Linien, neuen Tarifen und Kooperationen mit benachbarten Verkehrsverbünden auch technische Neuerungen. Zum Beispiel die Bodo-App fürs Mobiltelefon, die übersichtlich über aktuelle Fahrtenangebote vom jeweiligen Standort aus informiert. Neu seit Mai ist das Handy-Ticket, das den Kauf von Fahrscheinen überflüssig macht. Seit Donnerstag gibt es die neue Seite , die über Ausflugsziele in der Region informiert - und wie man diese mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreicht.

Im Bodenseekreis startet im September das Modellprojekt Emma. Hierzu werden Ladestationen für Elektroautos an zentralen Standorten eingerichtet; zudem werden dort Elektroautos abgestellt. Registrierte Nutzer können die Elektrofahrzeuge wie im klassischen Carsharing ausleihen. In drei Gemeinden im Bodenseekreis können Bürger mit Emma mitfahren: Eriskirch erhält eine Elektro-Anbindung an Tettnang, alle Teilorte im Deggenhausertal eine an den Bahnhof Markdorf. Kunden müssen sich spätestens eine Stunde vorher per Telefon, Internet oder App anmelden und werden dann mit dem Elektrofahrzeug mitgenommen - zum Bodo-Tarif. In Meckenbeuren wird es ein ähnliches Modell innerhalb aller Teilorte geben, allerdings steuern dort nicht bezahlte Fahrer das Elektroauto, sondern Ehrenamtliche. Durch Emma soll das Verbindungsangebot im öffentlichen Personenverkehr verbessert werden; und das unter Einsatz von Elektromobilität. Nähere Informationen unter www.emma-elektromobil.de.

Im nächsten Jahr will der Verkehrsverbund Bodo ein sogenanntes elektronisches Fahrgeldmanagementsystem einführen. Beim Verkehrsverbund registrierte Fahrgäste erhalten dann eine Karte, die automatisch registriert, wo sie in Bodo-Busse oder -Bahnen einsteigen und wieder aussteigen. Das Kaufen von Fahrscheinen entfällt dadurch ebenso wie das Anstehen beim Busfahrer; die Kosten für die Fahrten eines jeden Kunden werden automatisch registriert und über Bankeinzug abgerechnet. (bua)


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