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900 Photovoltaik-Anlagen erzeugen Ökostrom

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Ravensburg / süb - Dürfen sich die Betreiber von Photovoltaik-Anlagen über diesen Super-Sommer freuen? Und wie wirken sich die vielen heißen Sommertage auf unseren Strompreis aus? Helmut Hertle, Geschäftsführer der TWS Netz GmbH erklärt die komplexe Materie und bekennt sich zur CO₂-freien Stromerzeugung.

Der Vertrieb von Strom, Gas, Wärme und Wasser in der Region Bodensee-Oberschwaben erfolgt über die TWS. Schwerpunkt ist das Netzgebiet der Tochter, der TWS Netz GmbH. Zu den vorrangigen Zielen des Erneuerbaren-Energien-Gesetzes (EEG) gehört der weitere Ausbau der regenerativen Energien. Dieser Ausbau kommt in unserer Region gut voran. In Ravensburg und Weingarten speisen inzwischen über 900 Photovoltaik-Anlagen in das Stromnetz der TWS Netz ein. "Die dezentrale Stromerzeugung ist ein wichtiger Bestandteil der Energiezukunft. Die regionale Einspeisung deckt mittlerweile fast zehn Prozent unserer Netzlast", sagt Hertle.

Solarstromerzeuger können sich freuen

Wer eine Photovoltaik-Anlage besitzt, kann sich in diesem Jahr freuen. "Viel Sonne – viel Erzeugung", so Hertle. Der Trend bei Photovoltaik-Anlagen geht zu kleineren Anlagen, die Zahl der Nutzer steigt kontinuierlich. Große Anlagen ab 30 KW werden immer seltener installiert. Bei 40 bis 50 Prozent Eigenverbrauch amortisiert sich eine Photovoltaik-Anlage nach etwa zwölf bis 13 Jahren. Das Procedere ist relativ einfach. Der Betreiber muss sich bei der Bundesnetzagentur registrieren, dann einen Zähler einbauen lassen und los geht’s.

Strompreise bleiben in diesem Jahr konstant

Hat dieser heiße Sommer nun Auswirkungen auf den Strompreis? Die Antwort ist nicht so einfach. Die erneuerbaren Energien haben Vorfahrt. Über die EEG-Umlage wird die derzeit noch bestehende Kostendifferenz der Stromerzeugung zwischen den erneuerbaren und den konventionellen Kraftwerken ausgeglichen. Hohe Einspeisungen aus Erneuerbaren Energien haben tendenziell eine eher steigende EEG-Umlage zur Folge. Aber der Strompreis setzt sich aus vielen Faktoren zusammen. Rund 50 Prozent sind Steuern und Abgaben. Die anderen 50 Prozent sind unter anderem Produktions-, Beschaffungs- und Vertriebskosten sowie Netzkosten. An den heißen Tagen sind die großen Stromnetze oft überlastet. Der alternativ erzeugte Strom kann nicht dahin weitergeleitet werden, wo er benötigt wird.

In Deutschland wird viel erneuerbare Energie im Norden produziert. Der Süden ist auf einen reibungslosen Stromtransport von dort angewiesen. Kommt es zu Problemen, müssen im Süden kurzfristig Kraftwerke hochgefahren werden, um die Differenz auszugleichen. Das ist teuer. Denn das Herauf- und Herunterfahren zahlen die Stromverbraucher über die Netzentgelte. Die Stromverbraucher werden davon allerdings in diesem Jahr noch nichts zu spüren bekommen. Erst bei der Kalkulation der Netzentgelte und der Steuern und Umlagen für das kommende Jahr wird sich zeigen, ob und in welcher Höhe der diesjährige Hitzesommer sich auf die resultierenden Netznutzungsentgelte und Umlagen auswirkt.

TWS setzen auf Ökostrom

"Photovoltaik hat Zukunft", davon ist Hertle überzeugt. So ergänzen sich zum Beispiel Wind und Sonnenenergie ideal. Im Winter gibt es viel Wind und im Sommer gibt es immer mehr Sonne. Das Management der regenerativen Energien ist aber nicht einfach. Große Schwankungen erfordern vom Strommanagement eine hohe Flexibilität und rasches Handeln. Trotz dieser Anforderungen bekennt sich Hertle eindeutig zum Ökostrom: "Wir müssen es dauerhaft schaffen, die Stromerzeugung CO₂frei zu machen. Energie aus Wind, Sonne, Wasser und Biomasse ist unsere Zukunft. Das sind wir unserer Umwelt schuldig."


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