Ravensburg / sz - Mit zehn neuen Stadträten und leicht verschobenen Kräfteverhältnissen hat der am 25. Mai gewählte und um einen Sitz gewachsene Ravensburger Gemeinderat am Dienstag seine Arbeit aufgenommen. Das kommunale Parlament bilde hervorragend die große Vielfalt der Stadt ab, sagte Oberbürgermeister Daniel Rapp während der konstituierenden Sitzung.
Neu im nun 39 Köpfe zählenden Gremium sind Gerhard Gieseke, Manfred Büchele (beide CDU), Nora Volmer-Berthele, Ozan Önder und Marianne Dirks (alle Grüne), Aytun Narcin (SPD), Wolfgang Metzger (Freie Wähler), Jürgen Hutterer, Magdalena Scharpf (beide Bürger für Ravensburg) sowie Oliver Schneider (FDP).
Bei den Kommunalwahlen hatte die CDU als stärkste Kraft 14 Sitze verteidigt. Je einen Sitz dazu gewonnen haben Grüne (jetzt 9) und SPD (jetzt 6). Die Freien Wähler sind um einen Sitz auf nun vier Plätze geschrumpft. Unverändert bleiben die Bürger für Ravensburg mit vier Sitzen und die FDP mit zwei Stadträten im Gremium vertreten.
Neben fast 25 Ausschüssen und Gremien wurden am Dienstag auch die vier ehrenamtlichen Stellvertreter des Oberbürgermeisters gewählt. Die Stadträte einigten sich wie gehabt auf Rolf Engler (CDU, ab 1. Januar 2016 August Schuler), Ingrid Brobeil-Wolber (Grüne), Wilfried Krauss (Bürger für Ravensburg) und Michael Lopez-Diaz (SPD). Ingrid Brobeil-Wolber brachte dabei alle Stadträte hinter sich, während es bei Krauss (8), Lopez-Diaz (5) und Engler (1) Enthaltungen gab.
Krom neuer Amtsleiter
Der frisch vereidigte Gemeinderat hatte auch schon eine zentrale Position in der Stadtverwaltung zu besetzen. Neuer Leiter des Ravensburger Bauordnungsamtes wird Herbert Krom als Nachfolger von Martin Albeck, der zum 31. Juli in den Ruhestand geht. Krom (58) war einer von zwei internen unter ingesamt 18 Bewerbern und durfte sich als einziger dem Gemeinderat vorstellen.
„Im Zweifel pro Bauherr“, will Herbert Krom künftig entscheiden. Der neue Leiter der „Baupolizei“ stellte in seiner Bewerbungsrede die Bürgerfreundlichkeit seiner Behörde obenan. Er will Informationen bündeln, ein Beschwerdemanagement einführen sowie Mitarbeiter fordern und fördern. Selbstkritisch merkte Krom, der seit 25 Jahren bei der Stadt arbeitet an, sein Amt dürfe künftig nicht nur die harte Linie fahren, sondern müsse im Zweifelsfall auch Kompromisse suchen. Das Votum fiel mit 33 Ja-Stimmen deutlich für den neuen Mann unter Baudezernent Dirk Bastin aus.
„Ich gelobe Treue der Verfassung, Gehorsam den Gesetzen und gewissenhafte Erfüllung meiner Pflichten. Insbesondere gelobe ich, die Rechte der Stadt Ravensburg gewissenhaft zu wahren und ihr Wohl und das ihrer Einwohnerinnen und Einwohner nach Kräften zu fördern.“ (Die Formel, auf die sich die Mitglieder des gemeinderates verpflichtet haben)