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Radprofi freut sich über Nutella und Kekse

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Ravensburg / sz - Oberbürgermeister Daniel Rapp hat am Donnerstagabend Radprofi Emanuel Buchmann mit einem Empfang im Rathaus geehrt. Der 22-Jährige aus Sickenried wurde im Juli zunächst völlig überraschend Deutscher Meister im Straßenrennen und sorgte dann bei der Tour de France für Aufsehen, als er bei der schwierigen 11. Etappe über den berüchtigten Berg Tourmalet Dritter wurde. Er gilt jetzt als eine der großen Hoffnungen im deutschen Radsport.

"Bei einer der schwierigsten Etappen der Tour de France warst du ganz vorne dabei, wir wollen dir dazu gratulieren und natürlich zur Deutschen Meisterschaft", sagte OB Rapp. "Wenn man da auf den Champs Elysées in Paris durchs Ziel fährt, muss das fast so schön sein wie beim Festzug am Rutenmontag." Der OB sprach seinen Dank auch der Radsportabteilung des KJC Ravensburg aus, in der Buchmann 2007 mit dem Radfahren begonnen hatte. "Wir können stolz sein, dass wir diesen Verein haben." Auch für Abteilungsleiter und Trainer Tobias Hübner gab es eine Flasche Sekt als Anerkennung.

"Dass ein Ravensburger bei der Tour de France war, das hat es noch nie gegeben", sagte der Sportverbandsvorsitzende Rolf Engler. "3360 Kilometer über 21 Etappen, wie er das als Jungprofi durchgezogen hat, war sensationell." Engler hofft, dass es nach den Erfolgen von Buchmann vielleicht wieder einmal ein Radkriterium in Ravensburg geben wird. Als Geschenk bekam Buchmann von der Stadt und vom Sportverband eine Ladung Kohlehydrate in Form von Keksen und Benzingutscheine für seine vielen Reisen zu den Radrennen. "Ich möchte mich bei allen bedanken, die mir geholfen haben", sagte Emanuel Buchmann, vor allem dankte er seinen Betreuern beim KJC, neben Hübner Christoph und Josef Bulling. "Ich hoffe, dass ich dem Verein immer treu bleiben und auch etwas zurückgeben kann." Buchmann dankte auch seinen Eltern, "ohne die hätte ich es nie so weit geschafft".

Geduldig beantwortete der 22-Jährige anschließend die Fragen der Gäste im Kleinen Sitzungssaal, erzählte von seinen 30 000 Trainingskilometern, die er pro Jahr abspult, von den 109 km/h, die er bei einer Abfahrt während der Tour auf dem Tacho hatte und von seinen mittelfristigen Zielen: "Ich will mich in Richtung Gesamtwertungsfahrer entwickeln bei den großen Touren, die Top-Ten sind da nicht unrealistisch." Er habe gesehen, dass er bei seiner ersten Tour gut mitfahren kann, "da kann in den nächsten Jahren noch was kommen."

Mit beim Empfang waren auch Buchmanns Eltern, Ingeborg und Manfred Buchmann, sowie Schwester Jasmin. "Wir haben gehofft, dass er nicht stürzt", sagte die Mutter, "aber dass er so einen großen Erfolg hat, das war für uns völlig überraschend." Bei seiner Rückkehr aus Frankreich wünschte sich "Emu", wie er von allen genannt wird, kein spezielles Essen von der Mama, nur eins war klar: "Ein Glas Nutella musste ich bereithalten, darauf musste er bei der Tour ja immer verzichten."

Nächstes Rennen in Belgien

Nach dem Empfang wurde Buchmann vor dem Rathaus von einer Menge Fans bejubelt. Der Radprofi gab Autogramme und genoss das Bad in der Menge, anschließend wurde im "Lüderitz" weitergefeiert. Aber bestimmt nicht so lange, denn schon am Wochenende stehen für den Ravensburger die nächsten Rennen an, ein Kriterium in Belgien und eins in Bad Homburg. Erst dann gibt es eine Woche Urlaub.

Ein Interview mit Emanuel Buchman lesen Sie in der Samstagsausgabe der SZ.


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