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"Kleiner Flüchtlingsgipfel" in Ravensburg

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Ravensburg / sz - Die Bürgermeister im Landkreis Ravensburg haben sich am Rutendienstag getroffen, um verschiedene Probleme zu diskutieren. Unter anderem sprachen sie über die Frage, wo 200 Flüchtlinge ab Mitte August kurzfristig untergebracht werden sollen. Der allgemeine Konsens bei dem "kleinen Flüchtlingsgipfel": Zehn Kommunen – verteilt über den ganzen Landkreis – könnten jeweils einen Teil der Flüchtlinge aufnehmen.

Hundert Flüchtlinge werden in die Erba-Halle nach Wangen kommen. Zwischen 50 und 70 soll – nach den Worten von Oberbürgermister Daniel Rapp – die Stadt Ravensburg aufnehmen können. Zwischen 30 und 50 Flüchtlinge wären also noch zu verteilen.

Welche Kommunen genau dafür infrage kommen, wollte der Sprecher der Bürgermeisterversammlung, der Vogter Bürgermeister Peter Smigoc, am Mittwoch nicht preisgeben. Denn in manchen der betroffenen Kommunen müssten erst noch die Gemeinderäte informiert werden. Fakt sei aber, dass eine schnelle Lösung her müsse. "Deshalb haben wir nach verfügbaren Unterkünften gesucht", so Smigoc.

Die unterschiedlichen Möglichkeiten, die von den Bürgermeistern erarbeitet wurden, liegen jetzt dem Landratsamt zur Prüfung vor. Laut Franz Hirth, dem Sprecher des Landratsamtes, wird man spätestens Ende nächster Woche Näheres bekannt geben können.

Anfang der Woche hat die grün-rote Landesregierung bereits einen "großen Flüchtlingsgipfel" abgehalten und sich unter anderem darauf verständigt, die Mindestwohnfläche vorerst nicht von 4,5 auf sieben Quadratmeter auszudehnen. Ein Beschluss, der auch den Kommunen im Landkreis sehr entgegen kommt. "Das macht die Arbeit für uns leichter", sagt OB Rapp. "Denn die Erhöhung der Mindestwohnfläche wäre zu einer Unzeit gekommen."

Als weitere Maßnahme wurde in Stuttgart beschlossen, syrische Flüchtlinge ohne Umwege über die Landeserstaufnahmestelle gleich in die Kommunen zu verteilen. Außerdem sollen sie kein Asylverfahren durchlaufen müssen. Diesem Vorschlag steht Diana Raedler, Leiterin des Sozialdezernats, eher skeptisch gegenüber. "Allein wegen des Sicherheitsaspektes bin ich dafür, auch die syrischen Flüchtlinge zu erfassen", meint Raedler. Allerdings wünscht sie sich verkürzte und erleichterte Asylverfahren.

Als großes Problem sieht Raedler, dass die Akzeptanz in der Bevölkerung langsam schwindet. "Die Frage ist nicht mehr, wie viele Flüchtlinge wir noch aufnehmen können, sondern wo die Grenzen der Verträglichkeit liegen."


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