Ravensburg / sz - Die Stadt Ravensburg hat wieder einen Baubürgermeister. Nach der Abschaffung dieser Position im November 2012 wählte der Gemeinderat am Montagabend den bisherigen Baudezernenten Dirk Bastin zum neuen zweiten Beigeordneten, der die Amtsbezeichnung Bürgermeister führt und in erster Linie für technische Angelegenheiten zuständig sein wird.
26 Stadträte votierten für Bastin, vier dagegen, drei enthielten sich. Drei Gremiumsmitglieder gaben ungültige Stimmzettel ab.
Nur zwei externe Bewerber hatten sch auf die öffentliche Stellenausschreibung beworben, die Auswahlkommission ließ einen davon zu, der allerdings nicht zur Vorstellung im politischen Gremium erschien. Somit blieb zuletzt Bastin einziger Kandidat.
Der Ravensburger Gemeinderat hatte im November 2012 mit 20:16 Stimmen das Amt des zweiten Beigeordneten abgeschafft. Schon damals galt dieses Vorgehen als taktischer Winkelzug, um die damalige Baubürgermeisterin Stephanie Utz loszuwerden. Offiziell hatten die Befürworter dieses Vorgehens, die Fraktionen der CDU, Freien Wähler und der FDP, mit Kosten und Effizienzgründen argumentiert. SPD, Grüne und die Fraktion der "Bürger für Ravensburg" hatten diese Taktik öffentlich heftig kritisiert. Am 2. Februar 2015 folgte dann die Rolle rückwärts: Der Gemeinderat entschied, wieder eine zweite Beigeordnetenstelle einzurichten und öffentlich auszuschreiben. Die Ausschreibung wurde offiziell mit der Neuordnung der Dezernate und Verwaltungsstandorte sowie dem anstehenden Ausscheiden des Ersten Bürgermeisters, Hans Georg Kraus, begründet.
Der gebürtige Westfale Bastin ist gelernter Ingenieur und seit acht Jahren in der Ravensburger Stadtverwaltung tätig. Der Vorgänger von Oberbürgermeister Daniel Rapp, Hermann Vogler, machte ihn zum Leiter des Amtes für Architektur und Gebäudemanagement, seit 2013 ist er Ravensburger Baudezernent. Als zweiter Beigeordneter ist er nun für acht Jahre gewählt. Sein neues Amt wird er zum 2. Juli antreten. Dirk Bastin wird rund 200 Mitarbeiter führen.