Ravensburg / sz - In Ravensburg sind die Eltern zufrieden mit der Kinderbetreuung. Das hat die erste Elternbefragung ergeben, die am Mittwoch im Sozialausschuss vorgestellt wurde. Besonders erfreulich: Der Auf- und Ausbau der Kindertagesstätten (Kita) ist weitgehend abgeschlossen. Der Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz gilt in Ravensburg als erfüllt. In den kommenden Jahren werden die Angebote optimiert und es soll Investitionen im siebenstelligen Bereich geben.
Mehr als 800 Ravensburger Familien mit Kita-Kindern hatten an der Befragung des Amtes für Soziales und Familie im vergangenen Dezember teilgenommen. Das entspricht einer Beteiligung von 55 Prozent. Zufrieden zeigten sich die Eltern sowohl mit den Öffnungszeiten der Kitas, als auch mit der Qualität der Betreuung und dem Preis-Leistungs-Verhältnis. Zudem wurde die Wohnortnähe als extrem positiv bewertet.
Auf Grundlage der Ergebnisse hat das Sozialamt eine Bedarfsplanung für 2015/16 erstellt, die am Mittwochabend im Sozialausschuss den Stadträten präsentiert wurde. Die Planung liefert insbesondere einen Überblick über die erforderliche Anzahl der Kita-Plätze. So soll es im kommenden Jahr 545 Plätze für Unterdreijährige geben. Das sind 18 mehr als im vergangenen Jahr. Für Kinder über drei Jahren werden 1630 Plätze zur Verfügung gestellt – 27 weniger als im Jahr 2014. Trotz des Rückgangs entspricht dies einer Versorgungsquote von mehr als 100 Prozent.
In diesem Zusammenhang betonte Amtsleiter Stefan Goller-Martin, dass eine kurzfristige und situative Anpassung des Angebots möglich sein müsse. Wenn beispielsweise Asylbewerber mit Kindern nach Ravensburg kämen, so müssten diese schnell einen Betreuungsplatz bekommen, sagte Goller-Martin. Das Gleiche gelte bei neuen Wohngebieten und dem Zuzug von Familien. "Die Herausforderung ist, schnell reagieren zu können", so der Amtsleiter.
Bei der Finanzierung der Kinderbetreuung greift Ravensburg tief in die Kasse. Von den 19 Millionen Euro Gesamtkosten übernimmt die Stadt mit zehn Millionen Euro mehr als die Hälfte. Ein Drittel trägt das Land Baden-Württemberg, 14 Prozent die Eltern. Auch wenn die Förderung durch das Land zugenommen habe, dürfe man die zukünftigen Belastungen nicht außer Acht lassen, mahnt Hans Georg Kraus, Erster Bürgermeister. Zum einen wären da die Betriebskosten für die Familienzentren, zum anderen die aktuellen Tarifverhandlungen für die Erzieher, so Kraus. "Wir werden die Zuschüsse brauchen, denn wir werden weitere Lasten zu tragen haben", sagte er.
Investitionen soll es in den nächsten Jahren dennoch geben. Veranschlagt ist eine Summe zwischen sieben und acht Millionen Euro. Während der Schwerpunkt im vergangenen Jahr auf sicherheitsrelevanten Sanierungen und Aufrüstungen im Bestand lag, so stehen jetzt bauliche Maßnahmen im Fokus. Laut Stefan Goller-Martin fallen darunter Brand- und Schallschutz, energetische Sanierungen sowie Arbeiten an den Außenanlagen.
Viel Geld, das die Stadt an ihre Grenzen bringe, findet Stadträtin Margarete Eger (CDU): "Die Frage ist doch, wie wir das in Zukunft noch stemmen können, wenn die Betriebskosten heute schon bei zehn Millionen liegen."
Den kompletten Bericht zur Elternbefragung sowie die Bedarfsplanung für 2015/16 finden Sie in Kürze im Internet unter
www.ravensburg.de