Ravensburg / sz - Gewässerwarte aus Fischereivereinen von Nagold bis Friedrichshafen haben sich im Landwirtschaftlichen Zentrum des Landes in Aulendorf mit der "Chemischen und biologischen Untersuchung der Fischgewässer" befasst. Dabei ging es auch um den Sauerstoffgehalt, pH-Wert, Ammonium und Ammoniak, Nitrit und Nitrat, Phosphat, Mikroschadstoffe wie Arzneimittel.
Dass die Sorge um intakte Gewässer immer wieder zu Kontrollen Anlass gibt, zeigen die Vorfälle im Landkreis Ravensburg: Gülleausbringungen auf tief gefrorenen Boden führten zu Fischsterben, weil die Gülle in den nächsten Bach abfloss oder über Sickerrohre zugeleitet wurde, so Verbandsgewässerwart Werner Baur. Dauerhafte Abwassereinleitungen konnten mithilfe von Wasseruntersuchungen nachgewiesen werden, und nahe der Quelle war in einem besonders krassen Fall das Bett des Grabens nur noch mit schwarzem stinkendem Schlamm bedeckt, alles Leben erloschen. Selbst in der Schussen war nach Einleitung das Bachbett mit Bakterien und Abwasserpilzen zentimeterdick belegt, auf großer Fläche zu erkennen.
In Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie der EU schreibt die Oberflächengewässerverordnung neue Grenzwerte für Schadstoffe vor, sodass alle Mitgliedsstaaten der EU gezwungen sind, mehr für den Naturschutz in und um Gewässer zu tun, um einen möglichst guten ökologischen Zustand zu erreichen.