Ravensburg / elo - Ulfried Miller von der Ortsgruppe Ravensburg-Weingarten des Bundes für Umwelt- und Naturschutz Deutschland (BUND) betreut einige Krötenzäune. Mit rund 7000 wandernden Tieren nimmt der neue Zaun bei Ibach in diesem Jahr die Spitzenposition ein. An zweiter Stelle steht die Amphibienwanderung beim Ebenweiler Weiher: Dort haben die ehrenamtlichen Helfer 2784 Tiere gezählt.
Anders als in Ibach haben die Helfer in Ebenweiler auch viele Molche in den Fang-Eimern gefunden. Den dritten Platz nimmt der Egelsee bei Gornhofen mit 1134 Tieren ein.
In früheren Jahren waren es schon mal 4000 Amphibien am Gornhofener Egelsee, berichtet Miller. Aber in diesem Frühjahr hätten viele kalte Nächte dazu geführt, dass die Kröten und Frösche entweder gar nicht zu den Gewässern aufgebrochen oder unterwegs wieder umgekehrt seien. An höher gelegenen Standorten wie dem Egelsee wirken sich solche Effekte stärker aus als zum Beispiel im Schussental, sagt der Agrarbiologe. Normalerweise starten die Tiere Mitte März zu ihren Laichgewässern. Wegen der Kälte waren sie in diesem Jahr später unterwegs. Für die Amphibien war es kein Spitzenjahr.
Das zeigt sich auch an den anderen Krötenzäunen: In Rolgenmoos schätzt Miller die Zahl der wandernden Tiere auf rund tausend Grasfrösche. An dieser Stelle laufen die Amphibien durch Tunnel unter der Straße. Beim Tierheim in Berg sind 700 Amphibien gezählt worden, ebenfalls vor allem Grasfrösche. Am Krötenzaun am Kreuzbergweiher in Weingarten haben die Helfer rund 200 Erdkröten gezählt. Sowohl in Berg als auch in Weingarten sind in früheren Jahren sehr viel mehr Amphibien unterwegs gewesen. Einen weiteren Krötenzaun in Wolpertswende betreut die BUND-Ortsgruppe Schenkenwald, zwei weitere in Wilhelmsdorf der Schwäbische Heimatbund. Von ihnen hat Miller noch keine Zahlen vorliegen.
Froh ist der Agrarbiologe über die vielen Ehrenamtlichen, die die Zäune aufbauen und zweimal täglich die Tiere über die Straße tragen. Gerade für Familien ist der Einsatz am Krötenzaun eine Möglichkeit, für eine überschaubare Zeit aktiv zu werden und Kindern den Kontakt zur Natur zu vermitteln, sagt Miller. Am Kreuzbergweiher haben Zwölftklässler von der Humpisschule und am Egelsee die BUND-Jugendgruppe mitgeholfen. Dazu kam Unterstützung von der Gemeinde und vom Land, das Zuschüsse für dieZäune gab.