Ravensburg / sz - Gute Nachrichten für den FV Ravensburg: Der Gemeinderat hat am Montagabend mehrheitlich die Sanierung des kleinen Kunstrasenplatzes beschlossen. Die Kosten belaufen sich auf 280 000 Euro. Angesichts der klammen Haushaltslage der Stadt hat sich der Verein bereit erklärt, den Betrag vorzufinanzieren und bekommt das Geld 2016 über die Sportförderung von der Stadt zurück.
80 000 Euro erhoffen sich Stadt und FV Ravensburg durch Zuschüsse vom Regierungspräsidium Tübingen. Andernfalls, so der Beschluss vom Montagabend, werden sich Stadt und Verein diesen Betrag teilen. "Wir sind optimistisch, dass das Regierungspräsidium den Zuschuss gewährt. Ansonsten müssen wir versuchen, die 40 000 Euro über Sponsoren aufzubringen", sagte Roland Reischmann, Vorsitzender des FV Ravensburg, auf Anfrage der "Schwäbischen Zeitung". Er betonte in diesem Zusammenhang, dass der Verein dem Gemeinderat sehr dankbar sei, dass das Gremium die "dringend notwendige" Sanierung des Spielfeldes in so großer Mehrheit mittrage.
Hintergrund: Die Jugendmannschaften des FV Ravensburg sind die besten weit und breit, die erste Mannschaft ist das fußballerische Aushängeschild der Region und steht derzeit auf Platz 4 der Oberliga (und hat damit Chancen auf einen Aufstieg in die Regionalliga). Das große Problem: Die Trainingsmöglichkeiten entsprechen nicht den Ambitionen und Entwicklungen des Vereins.
Problem: Der kleinere Kunstrasenplatz ist nach 15 Jahren so marode, dass er kaum noch bespielbar ist und ein Sicherheitsproblem darstellt, wie Peter Mörth, Sportlicher Leiter des FV Ravensburg, erklärt. "Der Untergrund ist inzwischen hart wie Beton. Da kommt es zu den brutalsten Verletzungen", so Mörth.
Da auf dem Stadionplatz nur die Oberliga- und Landesliga-Teams spielen dürfen, fand beinahe der ganze Trainings- und Spielbetrieb auf dem Rasenplatz nebenan statt. Dort tummelten sich regelmäßig über 80 Spieler. Ursprünglich war geplant, dieses Spielfeld für 750 000 Euro zu einem Kunstrasenplatz umzufunktionieren. "Das hätte aber unser Problem nicht gelöst, dass wir nur einen Trainingsplatz haben, denn der kleine Kunstrasenplatz wäre dann weiterhin nicht bespielbar gewesen", erklärt Mörth.
Dem stimmt auch Vorsitzender Reischmann zu. "Wir sind überzeugt, dass wir nun mit einem deutlich geringeren Kostenaufwand eine sehr gute Lösung bekommen, die unsere Probleme löst. Künftig stehen uns zwei Plätze für den Spielbetrieb zur Verfügung." Bislang musste der FV Ravensburg häufig auf andere Plätze von anderen Vereinen ausweichen. "Oft haben die Spieler erst am gleichen Tag erfahren, wo sie später trainieren werden. Das ist auf Dauer kein Zustand", so Mörth. Allein im Jugendbereich habe der FV rund 250 Jugendliche zu trainieren. Dazu 40 Aktive, "die fast jeden Tag trainieren".
Nachdem der Kunstrasenplatz saniert ist, Mörth und Reischmann hoffen auf Fertigstellung im Juli oder August, können dort auch Verbands- und Jugendspiele stattfinden. Ob auch Oberligaspiele auf dem Platz ausgetragen werden können, werde derzeit noch überprüft. "Das hat etwas mit der Größe zu tun, da gibt es Mindestvorschriften", so Reischmann.
Ravensburgs Erster Bürgermeister Hans Georg Kraus machte in der Sitzung am Montag deutlich, dass dringend etwas getan werden müsse, um den "Spielbetrieb zu gewährleisten". Die Sanierung des großen Platzes sei damit vom Tisch, ergänzte Oberbürgermeister Daniel Rapp. CDU-Stadtrat Rolf Engler lobte diese "Investition in die Zukunft" und Manne Lucha von den Grünen nannte es eine "Win-win-Situation".