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Alltagstaugliche Impulse vor Ostern

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Ravensburg / sz - Am Aschermittwoch beginnt die Fastenzeit – und am Sonntag, 22. Februar, auch wieder die Fastenpredigtreihe der Seelsorgeeinheit Ravensburg-Mitte in der Liebfrauenkirche. Bis 29. März bekommen religiös interessierte Menschen jeweils sonntags um 17 Uhr dabei Impulse für ihr Glaubens- und Alltagsleben.

Seit 2004 gibt es die Fastenpredigtreihe in Liebfrauen; das Angebot richtet sich an alle Kirchengemeinden in Ravensburg und darüber hinaus. "Die Fastenzeit war in der Kirche immer eine Zeit der Besinnung, aber auch der Katechese, der Glaubensunterweisung", erklärt Pfarrer Hermann Riedle den Hintergrund der Predigtreihe. Diese steht heuer unter dem Motto: "Psalmen – Gebete ohne Grenzen – Schreien, Klagen, Preisen, Danken". Themen also, die sich ebenso an kirchennahe Menschen wie auch solche, die mit der Kirche nicht allzu viel am Hut haben, wie die Veranstalter ausführen.

Bei der Auswahl der Predigerinnen und Prediger – erstmals sind es laut Ankündigung ebenso viele Frauen wie Männer – sollen auch akademisch ausgebildete Theologen zu Wort kommen. Dieses Jahr sind es Bibelwissenschaftler sowie Fachleute im Umgang mit den Psalmen. Das Besondere an der Veranstaltung ist in diesem Jahr zudem, dass die Psalmen nicht nur Themen der Predigten sind, sondern auch durch verschiedene Chöre vorgetragen werden.

Franziskanerin mit von der Partie

Den Auftakt macht am 22. Februar Schwester Karin Berger, Generalvikarin vom Kloster Sießen. Die Franziskanerin spricht über Psalm 150: Der letzte Psalm ist ein Loblied auf die Größe Gottes und seine Taten. Es singen der Chor der Liebfrauenkirche und das Vocalensemble Cantiamo. Ans Eingemachte, nämlich den Menschen zwischen Verzweiflung und Hoffnung und die "Sehnsucht nach dem lebendigen Gott", geht es am 1. März, wenn der Tübinger Theologieprofessor Herbert Niehr über die Psalmen 42 und 43 predigt. Den musikalischen Part übernimmt dann das Vocalcollegium Ravensburg.

Der wohl bekannteste Psalm steht am 8. März auf dem Programm: Barbara Leicht, wissenschaftliche Mitarbeiterin beim Katholischen Bibelwerk Stuttgart, widmet sich dem Psalm 23 "Der Herr ist mein Hirte". Mit dabei ist der Chor "Die Einsteins" unter Leitung von Hans Georg Hinderberger. Von Schuld und der zukunftsweisenden Kraft der Vergebung in Bezug auf das Verhältnis zu Gott aber auch der Mitmenschen handelt der Psalm 51, dem sich am 15. März der emeritierte Alttestamentler Professor Walter Groß aus Tübingen widmet. Erneut mit von der Partie ist dann das Vocalensemble Cantiamo.

Ökumenische Dimension

Eine ökumenische Dimension erfährt die Fastenpredigtreihe am 22. März, wenn der evangelische Dekan Friedrich Langsam den Psalm 121 den Zuhörern nahebringt. Dieser handelt von Gottes Schutz und Fürsorge und hat Eingang ins liturgische Gebet gefunden mit dem Vers: "Meine Hilfe kommt vom Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat." Es singen die Kirchenchöre der Gemeinden Christkönig und St. Jodok. Den Abschluss bildet der mit zwei Versen kürzeste Psalm 117 – der Lobgesang "Lobet den Herrn, alle Völker". Hier kommt mit der Diplom-Pädagogin und Logotherapeutin Almut Binder-Kuhn aus Bad Wurzach die dritte Predigerin zum Zuge. Die Kantorei Liebfrauen leistet ihren musikalischen Beitrag.

Die Andachten während der Fastenzeit laufen jeweils in derselben Art und Weise ab. Nach einem Orgelvorspiel zur Einstimmung folgen Schriftlesung und Predigt, Gebet, Segen und Orgelnachspiel. Dazwischen singen jeweils die Chöre.

Bereits Tradition hat auch das große Fastentuch, mit dem das große Kreuz im Chor der Liebfrauenkirche bis zum Karfreitag verhüllt wird. Auch in diesem Jahr wird es wieder von Oberstufen-Schülern des Welfengymnasiums unter Anleitung des Kunstlehrers Uli Schubert gestaltet.

Die Psalmen sind eine Sammlung von 150 Liedern: Hymnen, Dank- und Klagelieder, Bittpsalmen, Wallfahrts-, Königs- und Weisheitslieder. Häufig handeln sie vom Dialog zwischen den Menschen und Gott. Heutzutage werden die Psalmen nicht nur gesungen, sondern haben in der christlichen Spiritualität auch einen Platz als Gebetstexte im Gottesdienst sowie dem persönlichen und klösterlichen Gebet.


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