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Streit um Klosteranlagen setzt sich fort: SPD kritisiert Kulturkreis

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Ravensburg / sz/fh - Der kommunalpolitische Streit um die künftige Nutzung der Klosteranlagen in Weißenau setzt sich fort. Die Ravensburger SPD unterstützt die Pläne der Stadt, die leer stehenden Häuser an einen privaten Investor unter anderem für Wohnungsbau zu verkaufen und kritisiert in diesem Zusammenhang die Position des Kulturkreises Eschach und von CDU-Stadtrat Ulrich Höflacher.

Höflacher hatte in einem Brief an Oberbürgermeister Rapp gegen seiner Ansicht nach völlig falsche Einschätzungen von Planern und Gutachtern gewettert (die "Schwäbische Zeitung" berichtete). Die historische Bedeutung der Klosteranlage werde entwertet. Zudem versuche die Stadt, den Kulturkreis Eschach aus den zukünftigen Nutzungsmöglichkeiten konsequent herauszuhalten. Die geplante Wohnungsnutzung sei geradezu "abenteuerlich".

Das wiederum bringt SPD-Stadtrat Rainer Frank auf die Palme. "In den drei Gebäuden rund um St. Peter und Paul wird kein Kloster und kein neues geistlich-spirituelles Zentrum auferstehen. Die klösterlichen Lebens- und Glaubensformen befinden sich in unserer säkularisierten Gesellschaft vielfach in einer existenziellen Krise, wie der Blick auf die Benediktinerabtei Weingarten deutlich zeigt", so Frank.

Höflacher und mit ihm der Kulturkreis Eschach "bekämpfen eine Überführung der Gebäude in eine zeitgemäße Verwendung unter Beachtung denkmalpflegerischer Vorgaben konsequent und mit allen Mitteln nun schon über einen Zeitraum von mehr als fünf Jahren", sagt der SPD-Mann. Die jüngste Stellungnahme von Höflacher zur "dringend notwendigen Vermarktung und Sanierung der drei denkmalgeschützten Gebäude" halte keiner Belastung unter objektiven Kriterien stand.

Dazu komme, dass die vom Ravensburger Baudezernat erarbeiteten Kostenkalkulationen zur Sanierung des Arkadenbaus in Höhe von deutlich mehr als drei Millionen Euro einfach nicht zur Kenntnis genommen würden.

Frank: "SPD und Grüne wollen ein lebendiges, zukunftsorientiertes Weißenau." Der Antrag der beiden Fraktionen vom Sommer 2012 zur Umformung des Areals in ein Mischgebiet habe Bewegung in die verfahrene Nachnutzungsdiskussion gebracht. Damit sei auch der Weg frei geworden für möglichst hohe Anteile an einer Wohnraumnutzung.

Frank freut sich, dass die Verwaltung sich endlich klar positioniert habe. "Nur über Investoren kann die Stadt diese große Aufgabe gut und zeitnah entwickeln." Mit guten Investoren, denen auch genügend Raum zur Entwicklung gegeben werde, lasse sich das Optimale im Sanierungsgebiet Weißenau erreichen. Aus Rainer Franks Sicht ist dies: "Ein Lebensraum, der für junge Familien, Kinder, Studierende und auch ältere Menschen attraktiv ist, das Zentrum für Psychiatrie einbindet und der die Mitte Weißenaus rund um das Klosterareal mit Leben füllt."


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