Ravensburg / sz - Wenn es in Ravensburg so etwas wie eine Straßenfasnet gibt, dann hat diese nie ohne die TSB- (ehemals TB-)Schrammler stattgefunden. 1925 haben sich erstmals Sportler aus dem Spielmannszug des Turnerbund Ravensburg (TBR) aufgemacht, um nicht nur bei Turn- und Sportfesten, sondern auch bei den Turnerbällen zur Fasnet mit ihren Martinstrompeten aufzuspielen. Jetzt feiern sie 90-jähriges Jubiläum.
Um Werbung für die Turnerbälle zu machen, spielten die Sportler mit ihren "Schrammeln" zudem durch die Straßen Ravensburgs und waren stets auch gern gesehene Gäste bei den Veranstaltungen der Milka, damals schon im Ravensburger Konzerthaus. Schon in den 1930er-Jahren waren die TB-Schrammler aus der Ravensburger Straßenfasnet nicht wegzudenken.
Die Instrumente der TSB-Schrammler, die sich bis heute aus den Reihen der Sportler ihren Nachwuchs suchen, sind auch heutzutage noch die gleichen. Die vier Martinshörner wurden den Schrammlern 1935 vom damaligen Engelwirt Karl Schmid gestiftet.
Noch heute spielen die TSB-Schrammler ihre Melodien auf diesen Instrumenten, begleitet von einer Trommel, einer Pauke sowie einem eisernen Schellenbaum. Zugegebenermaßen klingt diese Kombination aus Rhythmus, Krachmachinstrument und alten "Hupen" etwas schräg. Aber genau dies macht die Fasnetsmusik der TSB-Schrammler aus, die immer noch ausschließlich zur Straßenfasnet in Ravensburg und auch zu Gastauftritten in Weingarten und Baienfurt durch die Gassen und Kneipen ziehen.