Ravensburg / sz - Drei Jahre nach dem Testspiel gegen Russland gibt es in Ravensburg ein weiteres hochklassiges Eishockey-Länderspiel der Deutschen Nationalmannschaft.
Am Samstag, 18. April, kommt es in der Eissporthalle zur Partie zwischen Deutschland und Frankreich. Beide Teams machen eine Woche Station im Schussental.
Der EV Ravensburg ist Ausrichter des Länderspiels und hat die Details der Begegnung am Montagnachmittag bestätigt. Zwar sind die Verträge zwischen dem EVR und dem Deutschen Eishockey-Bund (DEB) noch nicht unterschrieben. Auf Nachfrage der 'Schwäbischen Zeitung' bestätigte der DEB jedoch, dass es zu diesem Testspiel kommen wird. Zwei Tage zuvor spielen Deutschland und Frankreich bereits in Füssen gegeneinander. Am Montagabend erhielten die Ravensburger vom DEB den sogenannten 'Letter of intent' – auf deutsch Absichtserklärung oder Grundsatzvereinbarung. Darin sind noch einmal vom Verband die Eckpunkte zusammengefasst, die mit dem Länderspiel in der Eissporthalle zu tun haben. Bis zur endgültigen Vertragsunterzeichnung ist zwar immer noch alles unverbindlich – das Länderspiel in Ravensburg wird jedoch stattfinden.
Gespräche mit Sponsoren
Neben den 60 Minuten auf dem Eis gibt es für den EVR noch eine ganze Menge zu beachten und zu organisieren. Beide Mannschaften sollen am Dienstag, 14. April, in Ravensburg ankommen. Die Unterbringung organisiert der DEB, die Ravensburger empfehlen dem Verband ein Hotel, mit dem sie bei vergangenen Eishockey-Länderspielen bereits gute Erfahrungen gemacht haben. Das sagte Winfried Leiprecht, zweiter Vorstand des EVR, am Montag. 'Gemeinsam mit der Vermarktungsagentur des DEB suchen wir in den kommenden Tagen und Wochen nach Sponsoren und Werbepartnern', so Leiprecht. 'Denn solch ein Spiel bekommen wir nur mit Unterstützung aus der Wirtschaft gestemmt.'
Interessant für potenzielle Sponsoren ist, dass das Länderspiel gegen Frankreich live beim Fernsehsender Sport 1 übertragen wird. 'Das ist natürlich auch eine super Werbung für das Ravensburger Eishockey', sagt Leiprecht. 'Und Werbung für die Stadt.' Am 8. April 2012 sahen 3300 Zuschauer in der ausverkauften Eissporthalle die Partie der Deutschen gegen Russland. Deutschland verlor mit 2:3 nach Penaltyschießen. Auch gegen die Slowakei, Dänemark und Österreich gab es Spiele in der Eissporthalle. Daneben gab es in den vergangenen Jahren zahlreiche Länderspiele der Frauen-Nationalmannschaft.
Durch die gute Arbeit rund um diese Länderspiele hat sich der EVR beim Verband einen Namen gemacht. 'Wir sind keiner der großen Eishockey-Standorte und haben keine der großen Hallen', sagt Leiprecht. 'Aber wir haben ein gutes Umfeld und eine starke Resonanz.' Deshalb stehe der EVR im ständigen Kontakt zum DEB.
So wussten die Ravensburger frühzeitig Bescheid über die Spiele in der sogenannten Euro-Hockey-Challenge, der EVR-Vorsitzende Markus Mendek hat früh das Interesse des Vereins an der Ausrichtung signalisiert. Ab Anfang April spielt Deutschland in der Vorbereitung auf die Weltmeisterschaft in Tschechien je zweimal gegen Russland, Finnland, Frankreich und Dänemark. Am 2. Mai startet für die Deutschen die WM – mit der Partie gegen Frankreich. Gegen eben diesen Gegner geht es am 16. April in Füssen und am 18. April in Ravensburg. Es ist also eine echte Standortbestimmung für die Mannschaft von Trainer Pat Cortina. Bei der WM geht es für Deutschland in der Vorrundengruppe A zudem noch gegen Kanada, Lettland, Tschechien, Schweden, Schweiz und Österreich.
Für die Ravensburger ist die WM allerdings noch weit weg. Sie wollen zunächst dafür sorgen, dass das Testspiel am 18. April ein Erfolg wird. Gegen Russland sei es laut Leiprecht zwar leichter gewesen, die Eissporthalle zu füllen, weil in und um Ravensburg viele russischstämmige Menschen wohnen. 'Aber wir wünschen uns natürlich auch gegen Frankreich eine volle Halle.'
In der vergangenen Woche hat die Deutsche Eishockey-Nationalmannschaft das Kurzturnier 'Slovakia Cup' in der Slowakei gespielt. Dabei gab es für das verjüngte und ersatzgeschwächte DEB-Team zwei Niederlagen gegen den Gastgeber und die Schweiz. Beide Spiele verlor Deutschland mit 1:4, vor allem gegen die Schweiz mangelte es beim Team von Bundestrainer Pat Cortina an der Chancenverwertung. Dennoch sagte Cortina laut Pressemitteilung: 'Ich kann mit den gezeigten Leistungen zufrieden sein.'