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Babyboom: Ravensburg verzeichnet Geburtenrekord

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Ravensburg / vin - Böse Zungen behaupten, dass die häufigen Stromausfälle im vergangenen Jahr Schuld sein könnten: Ravensburg verzeichnet einen Geburtenrekord. im Standesamt wurden 2014 insgesamt 478 Neugeborene aus Ravensburg angemeldet, im Vorjahr waren es 439, im Jahr 2012 bloß 400. Laut Bürgermeister Hans Georg Kraus ist damit der höchste Stand in den Zweitausender-Jahren erreicht.

Der Trend ist offenbar nicht auf Ravensburg beschränkt, wie ein Blick in die Geburtenkliniken im Landkreis zeigt. Am Elisabethenkrankenhaus in Ravensburg, das zur Oberschwabenklinik (OSK) gehört, kamen 967 Babys zur Welt, 177 mehr als im Vorjahr. Die Gebärenden dort kommen nicht nur aus der Stadt Ravensburg, sondern auch aus der näheren Region. In der Wangener OSK-Klinik wurden 659 Kinder geboren, 57 mehr als 2013. Am "14 Nothelfer" in Weingarten gingen die Zahlen zwar von knapp 700 auf 600 zurück, jedoch nicht in dem Maße, das das Plus in Ravensburg und Wangen erklären könnte. Weingarten selbst verzeichnet 182 kleine Neubürger, einen mehr als im Jahr davor.

Über die Gründe für den Ravensburger Babyboom lässt sich nur spekulieren. Sind die Menschen wieder optimistischer geworden? Handelt es sich um zufällige Schwankungen?

Das glaubt Martina Gropp-Meier nicht. Die Chefärztin der Gynäkologie und Geburtshilfe am EK führt den Geburtenzuwachs eher auf die Bevölkerungspyramide zurück. Die Generation vor dem Pillenknick Mitte der 60er Jahre, die sogenannten geburtenstarken Jahrgänge, werde jetzt Großeltern, weil deren Kinder jetzt Mitte 20, Anfang 30 seien. "Ich glaube nicht, dass es mehr Kinder pro Familie gibt."

Nach wie vor gebe es aber den Trend, dass Erstgebärende älter würden. "Die meisten bei uns sind zwischen 30 und 34, wir hatten aber auch eine 51-Jährige und eine 48-Jährige." Insgesamt hätten die Geburten in Baden-Württemberg um fünf Prozent zugenommen. Die außerordentliche Steigerung am EK um 22 Prozent könnte mit dem Neubau und der medizinischen Versorgung zusammenhängen, meint die promovierte Fachärztin für Frauenheilkunde. Die Probleme durch die Ärztewechsel am "14 Nothelfer" hätten zudem einige werdende Mütter verunsichert, die dann lieber nach Ravensburg gekommen seien.


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