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Fortsetzung einer Erfolgsgeschichte

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Ravensburg / sz - Der Ausschuss für Umwelt und Technik des Landkreises Ravensburg hat einstimmig die Weiterführung des Aktionsprogrammes zur Sanierung der oberschwäbischen Seen beschlossen. Damit geht die Erfolgsgeschichte des Seenprogramms in eine weitere Runde.

In Baden-Württemberg gibt es über 4000 Stillgewässer. Davon liegen 1400 im Landkreis Ravensburg. Die Erhaltung der teilweise stark belasteten Seen und Weiher war und ist von großer Bedeutung. Bereits 1989 starteten die Landkreise Ravensburg, Biberach, Sigmaringen und der Bodenseekreis unter der Mitwirkung des Regierungspräsidiums Tübingen das Aktionsprogramm, das die Seenlandschaft schützen, sichern und stabilisieren soll. Die Proregio Oberschwaben GmbH leitet und koordiniert die einzelnen Aktivitäten. Ziel des Aktionsprogrammes war und ist es, die Seen- und Weiherlandschaft im Bezirk dauerhaft zu erhalten und bedrohlichen wasserökologischen Entwicklungen durch zielgerichtete Maßnahmen entgegenzuwirken. Alle fünf Jahre beraten die Landkreise über eine Fortführung. Der Bodenseekreis hatte einer Weiterführung bereits zugestimmt. Es wird allgemein erwartet, dass auch die Landkreise Biberach und Sigmaringen sich dem anschließen werden.

Eva-Maria Meschenmoser, die erste Landesbeamtin des Landkreises betonte, dass das Programm gut etabliert sei, allerdings ist es jetzt notwendiger denn je. Nicht alles sei gut. So droht zum Beispiel durch die intensive landwirtschaftliche Nutzung eine Überdüngung. Hier gilt es, die Landwirte durch ein Miteinander zu sensibilisieren. In Kooperation mit den Gemeinden und den betroffenen Landwirten aber auch den Fischereiberechtigten werden ökologisch angepasste Bewirtschaftungen angestrebt.

Positiv zu erwähnen ist, dass sich die Geschwindigkeit der Verlandung deutlich verlangsamt hat. Auch die touristische Entwicklung geht weiter voran. So wurden neue Seenthemenwege erstellt, zum Beispiel der Themenweg „Kißlegger Seenplatte“. Dazu gibt es Infotafeln und Begleitbroschüren. Die Öffentlichkeitsarbeit ist ein wichtiges Standbein des Programms. Die Ziele sind die Sensibilisierung der Öffentlichkeit und der Fachöffentlichkeit. Dazu gehört aber auch das Akquirieren zusätzlicher Fördermittel. Von großer Bedeutung für das Gelingen und für die Effizienz ist die Bereitstellung von Projektmitteln durch das Land Baden-Württemberg und von Kommunen für Untersuchungen und kleinere Maßnahmen. Zusätzlich werden für die Umsetzung der vorgeschlagenen Sanierungsmaßnahmen in den Bereichen Landwirtschaft, Abwasserentsorgung und Gewässerökologie Fördermittel vergeben. Der Landkreis Ravensburg zahlt jährlich 17000 Euro in diesen Topf ein.

Umsetzung als Erfolgsfaktor

Die finanzielle Ausstattung erklärt den großen Erfolg des Aktionsprogrammes nicht von allein. Die zur Verfügung gestellten Gelder waren letztlich nicht das Primäre. Der entscheidende Erfolgsfaktor war, dass das Programm von Anfang an konsequent auf die Umsetzung von Maßnahmen ausgerichtet war. Man wollte Seen und Weiher sanieren und nicht, wie bei so vielen vorausgegangenen Programmen, das Wissen um sie vermehren. Diese pragmatische Methodik ist inzwischen anerkannt und wird auch bei anderen Initiativen zur Erhaltung von Naturräumen wegen seiner zielgerichteten Effizienz in Erwägung gezogen.


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